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Sonderveröffentlichung
1250 Jahre Schillingstadt

Heimat für Katholiken und Evangelische

Glauben: Die zwei Kirchengemeinden und ihre Gotteshäuser

Heimat für Katholiken und Evangelische

Katholische Kirche.

In Schillingstadt befinden sich zwei Kirchen, die römisch-katholische Pfarrkirche St. Josef sowie die evangelische Kirche. Beide gelten als Kulturdenkmale.

Vor dem Bau der heute erhaltenen katholischen Kirche feierten die Gläubigen den katholischen Gottesdienst wohl zunächst in einem Privathaus und ab dem Jahr 1724 im umgebauten Schulhaus. Erst einige Jahrzehnte später, 1776, wurde die heutige katholische Kirche errichtet. Sie ist dem heiligen Josef geweiht und weist einen barocken Saalbau auf. Sie verfügt über ein zweistimmiges Geläut der Glockengießerei Bachert aus Karlsruhe. Die Anlage hat jedoch weder Uhrenschlag noch Uhrenzifferblätter. Dieser Dienst wird von der evangelischen Pfarrkirche geleistet, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft befindet.

Evangelische Kirche.
Evangelische Kirche.

In Schillingstadt führten 1559 die Herren von Rosenberg die Reformation ein. Seit 1564 gab es in Schillingstadt eine evangelische Pfarrgemeinde mit eigenem Pfarrer. Die heutige evangelische Kirche wurde im Jahr 1735 mit Krüppelwalmdach und Chorturm errichtet. Untere Teile des Chorturms, die von einer älteren gotischen Kirche erhalten blieben, weisen aber sogar auf das 15. Jahrhundert hin. Eine Besonderheit ist zudem die Kanzel der evangelischen Kirche, die laut Inschrift im Schalldeckel 1771 ,,übergoldet" wurde.

Die katholische Kirchengemeinde gehört seit 2010 zur Seelsorgeeinheit Boxberg-Ahorn und wird im Rahmen der Kirchenentwicklung 2030 wohl mit den Seelsorgeeinheiten Lauda-Königshofen, Grünsfeld-Wittighausen und Krautheim-Assamstadt-Ravenstein zu einer neuen Kirchengemeinde zusammengeführt werden.

Durch den Zusammenschluss auf der Verwaltungsebene mit den evangelischen Schwestergemeinden in Schwabhausen und Windischbuch gehört die Evangelische Kirchengemeinde aktuell zum Kirchenbezirk Boxberg-Adelsheim in der evangelischen Landeskirche Baden. Es gibt einen gemeinsamen Pfarrer, und das Pfarramt befindet sich in Schillingstadt.


"Rote Mauer mit offenem Tor"

Das Wappen: Seit 1902 amtlich, 1958 korrigiert

Schillingstadt besaß ein amtliches Wappen seit dem 16. Oktober 1902. Dies zeigte ,,in blauem Schild auf grünem Boden eine rote Zinnenmauer mit Falltor und zwei Türmen."

Im Laufe der Jahre wurde dieses Wappen wegen des allzu häufigen Vorkommens des ,,Stadtmauerbildes" beanstandet. Das Hauptprinzip der Heraldik, nämlich die Einmaligkeit der Embleme, werde nicht beachtet, hieß es. Daher wurde der Bürgermeister am 19. Mai 1938 vom Generallandesarchiv aufgefordert, eine Wappenänderung in die Wege zu leiten. Auch könnten „Elemente zum Zuge kommen, die die geschichtliche Entwicklung der Ortschaft verdeutlichten".

Schillingstadt war früher ummauert und entschieden größer als heute. 1245 kam Schillingstadt von Graf Cerfto von Bocksberg an Graf Gottfried von Hohenlohe, später mit dem ,,Amt Bocksberg", zu dem es gehörte, an die Herren von Rosenberg. 1559 führte Albrecht von Rosenberg die Reformation ein, trat 1561 Schillingstadt an die Kurpfalz ab und teilte fortan die Geschichte von Bocksberg (GLA vom 19. Mai 1938).

Die Schillingstadter blieben jedoch bei ihrem bisherigen Wappen und berichtigten es 1958 dahingehend, dass die blaue Tingierung nunmehr eine silberne ist. Denn „in blauem Schild auf grünem Boden“ stößt Farbe auf Farbe und nicht Metall auf Metall.

Die Wappenbeschreibung lautet: „In Silber (Weiß) auf grünem Boden eine durchgehende rote Zinnenmauer mit offenem Tor und hochgezogenem Fallgatter und zwei Zinnentürmen."